Mo, 13. Nov 2017

Eine Pyramide, ein Auge, eine Verschwörung - Assassin's Creed Origins

Lang war es ruhig um die Assassinen bei Ubisoft. Doch nach einer kurzen Pause meldet sich das Credo zurück und überrascht mit neuem Setting und verbesserten Spielmechaniken. Genügt das aber, um den Hype-Train noch einmal losfahren zu lassen?

Fieberhaft wurde gerätselt, worum es in Assassin’s Creed Origins geht oder wie sich die Story weiterentwickeln könnte im Kampf um den Eden-Apfel. Doch im alten Ägypten ist nichts so wie es scheint. Allem voran verstecken sich viele kleine Neuerungen, die Gaming-Nerds bekannt sein werden – zum Vorteil der gesamten Spielerfahrung! Denn der frische Wüstenwind bringt viel Spaß mit sich.

Von Göttern und Sklaven

Origins versetzt euch zurück in das alte Ägypten 49 BCE, wo Bayek gemeinsam mit Cleopatra den „Boy-King“ Ptolemy XIII stürzen wollen, um das Land zu befreien und Cleopatra als rechtmäßige Königin regieren zu lassen. Bayek ist der letzte der Medjay, eine Art Spezialpolizei im alten Ägypten, die für Recht und Ordnungen zwischen den Sanddünen sorgt.Doch da diese Einheit am Aussterben ist, bleibt Bayek als Verfechter für Gerechtigkeit der Armen und Schwachen über und gründet mit der Hilfe seiner Geliebten und Agentin von Cleopatra Aya, einen Orden, der später als die Assassinen-Bruderschaft ist.
Aber Bayek hat auch seine eigenen Intentionen den fiesen König vom Thron zu stoßen, denn er und seine Mannen haben das Dorf angegriffen, indem auch sein Sohn lebte. Die Ereignisse überschlugen sich und nun befindet sich der junge Medjay mitten einem Machtkampf, den nur er noch in die richtige Richtung drehen und für sich entscheiden kann.

…und es lebt?!

Im AC-Universum gilt: Neu ist immer besser. Doch die Pause hat der Serie wirklich sehr gut getan. Denn Origins strotzt nur so vor „neuen“ Features und machen das Gesamtbild zu einem echt feinen Gesamtpaket. Gleich zu Beginn des Abenteuers lernt man Bayeks treue Begleiterin und gefiederte Freundin Senu kennen. Der Adler ist sehr hilfreich, wenn es um Aufklärung geht sowie die Gegner abzulenken. Hierbei handelt es sich um die altbekannte Eagle-Vision, mit der Feinde gesichtet und Hinweise gesammelt werden können – ein Wink mit dem Zaunpfahl? Vielleicht! Wer aber die Drohne aus Watch Dogs 2 kennt, der weiß genau, was Senu alles drauf hat! Hinzu kommen noch Gameplay-Elemente aus den alten Teilen wie Meereskämpfe mit Schiffen, zeitweise darf man Bayeks Frau steuern und Pfeil und Bogen sind ebenfalls zurück im Inventar.

Die größte Neuerung sind aber die Level und das Kampfsystem. Dieses ist teils aus For Honor zusammengestoppelt worden und man muss in Kämpfen immer den Überblick behalten. So kann man nun Feinde anvisieren, mit leichten und schweren Attacken angreifen und mit einem Schild parieren, um seine Ultimate-Meter zu füllen – danach kann man auf Tastendruck den inneren Medjay entfachen und die Gegner ordentlich aufmischen. Um solche Kämpfe aber bestehen zu können, muss man sich erst einmal auf das Level der Widersacher hocharbeiten und das gilt ebenso für die Hauptstory-Missionen. Wenn man Cleopatra beim Sturz des Thrones helfen will, muss man zuerst den armen Bürgern unter die Arme greifen, um selbst ein gewisses Level zu erreichen, bevor man sich den Wachen stellt. Denn sonst kann es passieren, dass manche Angriffe und Schleich-Manöver nicht so enden, wie man es sich vorstellt und schnurstracks über den Nil zu Anubis geschickt wird. Um dies zu verhindern, hilft ein flaches aber einfaches Level-System, wo diverse Fähigkeiten aktiviert werden können, um auch stärkere Waffen schwingen zu können. Diese können bis zu einem gewissen Grad ebenso aufgewertet werden, was das Spiel jedoch strikt vorgibt und man wenig Freiheiten erhält, um Bayek selbst aufzuleveln, wie man möchte. Um das optische Gesamtpaket abzurunden sind Rüstungen, die man im Laufe der Geschichte erhält rein optisch und hat null Vorteil im Kampf, ob man nun einen Metall-Helm aufsetzt oder mit Fetzen am Körper die Feinde zerhakt!

Der Ursprung des Erfolgs

Was Origins so besonders macht ist und bleibt das Setting. Alle bereits bekannten Spielmechaniken machen als Gesamtkonzept einen guten Eindruck und liefern dank der (fast) unendlich vielen Möglichkeiten viel Spielspaß. Vor Allem die extravagant große Map lädt Spieler ein, die Umgebung zu erkunden und trotz vieler Schnellreisepunkte doch per Kamel oder Pferd zu reiten, um die Umgebung zu genießen und neue Orte kennen zu lernen, wo Kisten und anderes Zeug entdeckt werden können. Das neue Zeitalter tut der Serie wirklich gut und obwohl die generische Story drumherum nicht wirklich reizt, ist es doch etwas Schönes zur Abwechslung die Pyramiden zu erklimmen und mysteriöse Hinweise zu finden, die dann entweder zu Abstergo verlinken, andere Ubisfot Games wie Watch Dogs oder gar den ein oder anderen Verschwörungstheoretiker hellhörig lassen werden.

Fazit

Assassin’s Creed Origins haucht dem Franchise neues Leben ein. Mit all den bereits vorhanden Features weht ein frischer Wind durch die Sanddünen Ägyptens und es macht auch trotz der immer wieder gleichen Missionen und Grindings trotzdem Spaß die riesige Map zu erkunden. Vor allem das neue Kampfsystem macht Lust auf mehr und verbringt wieder etliche Stunden unter Ägyptern und Assassinen!

— David B.
Bewertung

Urteil + innovatives Kampfsystem + Ägypten + alle guten Ubisoft Mechaniken in einem Game - Progress-System anstrengend - Grafik Bugs
Alles in Allem Awesome