Di, 13. Jun 2017

ARMS Review

Am 16.Juni erscheint der erste Ableger zur neuen Nintendo Beat ‚em up IP ARMS und verspricht actionreiche Kämpfe mit verrückten Charakteren. ARMS ist Nintendo’s nächster Versuch First Party Qualität auf die Nintendo Switch zu bringen. Ob das gelungen ist, erfährst du in diesem Testbericht.

Gameplay

Hoch die Pfoten, jetzt wird geboxt! Wie es bereits damals bei Wii Sports Boxing der Fall war, kommt auch bei ARMS die Bewegungssteuerung zum Einsatz. Mit den beiden Joy-Con lässt sich der Charakter durch Neigung in der 3D Arena bewegen. Im Gegensatz zu klassischen Beat ‚em up Spielen gibt es in ARMS erstaunlich viel Bewegungsfreiheit und Kontrolle über den Charakter. Jeder Arm lässt sich individuell mit dem jeweiligen Joy-Con steuern und im Flug durch Rotieren der Hand sogar korrigieren.

ARMS Fight

Die Bewegungssteuerung funktioniert dabei erstaunlich präzise und wird ohne Verzögerung ins Spiel übersetzt. Auf diese Weise fühlen sich die Kämpfe besonders dynamisch und schnell an. So schnell, dass sogar niedrige Schwierigkeitsgrade für Anfänger ein Problem darstellen könnten. Sogar ich hatte meine Probleme damit meinen ersten Grand Prix auf Schwierigkeit 5/10 zu bewältigen und habe schnell gemerkt, dass ich den Schwierigkeitsgrad als Anfänger komplett falsch eingeschätzt habe.

ARMS 1 gegen 1

Die Lernkurve in ARMS ist sehr steil, weil es hier nicht nur gilt, die taktischen Elemente wie Ausweichen, Springen und die Auswahl der Arms zu erlernen, sondern auch die körperliche Anstrengung und Koordination mit den Joy-Con eine riesen Herausforderung darstellt. Wer bereits Wii Sports Boxing gespielt hat, weiß wie anstrengend es sein kann 10 Minuten lang in die Luft zu schlagen. Wem die Bewegungsteuerung zu blöd ist, kann ARMS auch mit traditionellen Controllern spielen. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich mit der traditionellen Steuerung überhaupt nicht zurechtgefunden habe und die Bewegungssteuerung meiner Ansicht nach am meisten Sinn macht.

Trotz der körperlichen Anstrengung hat mir das Testen von ARMS wirklich viel Spaß bereitet und mich davon überzeugt, dass auch Spiele mit Bewegungssteuerung E-Sports Potenzial haben können. Vor allem im Ranked Online Modus ist schnell zu sehen, wie hoch das Niveau mancher Spieler bereits ist. Ausgefeilte Taktiken, durchdachte Waffenkombinationen und Mindgames sowie die Bestrafung für Spielfehler sind hier an der Tagesordnung.

Umfang

Insgesamt gibt es 10 spielbare Charaktere, welche verschiedene Fähigkeiten haben und sich unterschiedlich spielen. Jeder Charakter kann zusätzlich zwei Waffen ausrüsten und kombinieren. Schon bei der Auswahl der Charaktere und Arms beginnt die taktische Komponente des Spiels ungeahnte Ausmaße anzunehmen. Im Internet kursieren bereits diverse Guides, Tier Lists und Kombinationsmöglichkeiten für die entstehende kompetitive Szene. Obwohl ARMS so wirkt als wäre es ein Spiel für Kinder und Casual Gamer, steckt doch mehr Taktik im Gameplay, als man vielleicht vermutet.

ARMS Charaktere

Die 30 unterschiedlichen Arms unterscheiden sich teilweise sehr stark voneinander. Vom normalen Boxhandschuh über Boomberrangs bis hin zu Raketen. Zusätzlich zu den unterschiedlichen Waffenarten, haben die Arms auch Element-Typen, welche in einer Art Schere-Stein-Papier Prinzip untergebracht wurden. Jeder Charakter startet mit drei Arms, die restlichen können für jeden Charakter einzeln mithilfe eines Minispiels frei geschalten werden.

ARMS Minigame

Um das Minispiel allerdings spielen zu können, muss erst genug In-Game Währung durch Kämpfe gesammelt werden. Alle Arms für jeden Charakter freizuschalten scheint eine Aufgabe für mehrere Wochen zu sein, was ich persönlich sehr schade und mühsam finde.

Spielmodi

Für Abwechslung in ARMS sorgen unterschiedliche Spielmodi die auf einer Konsole mit bis zu vier Spielern oder Online gespielt werden können.

Grand Prix

Der Grand Prix Modus ist der klassische „Story“ Modus wie man ihn aus traditionellen Beat ‚em up Spielen kennt, wobei es bei ARMS keine großartige Geschichte gibt. Der Spieler sucht sich einen von 10 Charakteren aus und tritt dann nacheinander gegen die anderen Charaktere an. Dabei gibt es nicht nur normale 1 gegen 1 Kämpfe, sondern auch abwechslungsreiche Modi wie Volleyball und Basketball.

Versus

Im Versus Modus können Spieler unterschiedliche Modi spielen. Neben dem klassischen Fight Modus für bis zu vier Spieler gibt es noch die 2-gegen-2-Variante Team Fight, V-Ball (Volleyball), Hoops ( Basketball), Skillshot ( Zielscheibentraining) und 1 gegen 100.

ARMS Menu

Party Match

Im Modus Party Match können bis zu zwei Spieler online gegen andere zum Spaß antreten.

Ranked Match

Dieser Modus wird erst freigeschalten, nachdem der Grand Prix mindestens auf Schwierigkeit 4 durchgespielt wurde. Wer ARMS kompetitiv online spielen möchte ist in diesem Modus genau richtig.

Friends

Spiele mit Freunden aus deiner Freundesliste gemeinsam.

Local

In diesem Modus kann man den Multiplayer wireless mit mehreren Nintendo Switch in der Umgebung spielen.

Fazit

Wer sich mit der Bewegungssteuerung anfreunden kann und auf der Suche nach einem kompetitiven, erfrischend neuartigen Kampfspiel, für die Nintendo Switch ist, kann bei ARMS ohne Bedenken zugreifen. Auch Casual Gamer werden mit ARMS, auf dem passenden Schwierigkeitsgrad oder im Multiplayer, ihren Spaß haben, sobald die Einstiegsbarriere überwunden ist. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Freischaltung der einzelnen Arms für jeden Charakter sehr mühsam und zeitaufwendig ist.

ARMS erscheint am 16.Juni exklusiv für Nintendo Switch.

— Laurenz Brünner
Bewertung

Urteil + Gelungene Bewegungssteuerung + Kompetitives Potenzial + Schöne Grafik und Artstyle - Mühsames Freischalten der Waffen (ARMS)
Alles in Allem Gut