Mo, 10. Aug 2015

VR Zombies in der Wüste - Arizona Sunshine auf HTC Vive

Zombies sind gerade Trend – egal ob TV-Shows wie „Walking Dead“ oder Videospiele alla „Dead Rising“ oder „Dead Island“. Die Untoten haben gerade den Höhepunkt ihres Kultstatus erreicht von dem sie wohl auch so schnell nicht wieder tot umfallen werden. Doch einen normalen Survival Horror Shooter kennen wir alle bereits schon und haben ihn im besten Fall auch alle überlebt. Aber was passiert, wenn man den Spieler wirklich direkt ins Geschehen schickt? Dank VR soll das nächstes Jahr möglich sein.

„Arizona Sunshine“ bringt nämlich genau das auf den Punkt: Die Zombie Apokalypse und dank Steam VR und HTC Vive (Gamescom Award Gewinner für Best Hardware) kann man direkt ins Geschehen selbst einsteigen. In der Virtual Reality Welt von „Arizona Sunshine“ wandert man durch die Wüste – auf der Suche nach den letzten Überlebenden irgendwo da draußen. Doch diesmal sind die Zombies eben nicht nur auf dem Screen, sondern in greifbarer Nähe und direkt vor euren Augen. Denn Steam VR und HTC Vive bringen das 360° Spieleerlebnis hautnah an den Spieler und die Gänsehaut gleich mit dazu. Also nichts für schwache Nerven. Wir hatten das Glück und durften „Arizona Sunshine“ bereits dieses Jahr in der Alpha Phase auf der Gamescom  testen.

Arizona_Sunshine_Logo

Dank VR geht es für den Spieler ab in die Wüste. Man kann direkt nach Waffen und Gegenständen greifen, muss über den Munitionsgürtel an der Hüfte nachladen und selbst die Action in die Hand nehmen. Kein Spiel für Couchhocker und aktionsfreie Zocker. Denn hier ist wirkliche Bewegung angesagt. Dank zweier ergonimscher VR-Game Controller (erinnern ein wenig an modifizierte Wii Controller – zumindest was die gezeigten Prototypen auf der Gamescom angeht) die natürlich unabhängig von einander in jeder Hand gesteuert werden können, kann man frei mit zwei Waffen schießen und wirklich reales live Feeling erleben. Auch die Bewegung im Raum ist möglich – zumindest soweit es der zuvor kalibrierte Raum zulässt. Heißt also: Je mehr Platz desto mehr Bewegungsfreiheit.

Doch keine Angst, es braucht auch keine riesigen Hallen um das Erlebnis von HTC Vive nutzen zu können. Denn „Arizona Sunshine“ ist ein wie ein Railshooter. Soll heißen: ihr startet an einem Spot, werden von einer Welle von Zombies attackiert und wenn ihr die alle ausgeschalten habt, dann geht es weiter an die nächste Kampfstelle. So müsst ihr nicht über die Map latschen, sondern säubert Station für Station eure Umgebung. Der eine oder andere Schritt nach links oder rechts ist durchaus drinnen, aber es wird kein Kilometerlauf.

Arizona_Sunshine_1

Dank der beiden eigenen Motion-Controller erlebt man in dem Spiel wirklich realistisches Waffenhandling wie eigentlich nie zuvor. Man kann die Waffen drehen und neigen wie man will, genau Ziel nehmen über Kimme und Korn oder in zwei unterschiedliche Richtungen schießen. Viel mehr Realismus was das angeht kann es wohl kaum mehr geben in Videospielen.

Wenn man dann doch ein paar mal daneben schießt und den Zombie nicht in den Kopf trifft, dann darf man sich auch auf durchaus furchteinflößende Nahaufnahmen der Zombies „freuen“. Denn wer bekommt nicht gerne fauligen Zombie-Atem ins Gesicht (zum Glück gibt es noch kein Geruchsfernsehen!). Allerdings keine Angst – ganz so schrecklich erschreckend sind die Zombies dann auch nicht, dass man sich während dem Spielen in die Hosen macht. Denn dank der (beabsichtigt) sehr hellen Umgebung in der Wüste sieht man die grässlichen Untoten zumindest kommen und nicht erst aus dem Dunklen auftauchen. Die Helligkeit nimmt den schlimmsten Gruselfaktor und macht das Spiel somit wirklich spieltauglicher für die Massen. Wem die Dinger dann doch zu nahe kommen, der kann ja immer noch die Augen schließen und die VR Brille wieder vorsichtig abnehmen.

Arizona_Sunshine_2

Für alle die Angst haben, dass sie nicht allzulange die Belastung der Augen mit einer VR Brille standhalten können oder vielleicht leichter zu Übelkeit neigen kann man nur sagen, die HTC Vive Brille macht da eigentlich kaum Komplikationen. Zu aller erst ist der Sprung direkt ins Spiel vielleicht ungewöhnlich, das legt sich aber extrem schnell und der Spielspaß ist gigantisch. Wer trotzdem nicht lange damit auskommt, der hat zumindest bei „Arizone Sunshine“ den Vorteil, dass die einzelnen Levelabschnitte wirklich sehr kurz gehalten sind – somit ein ein- und aussteigen aus dem Spieleerlebnis zu jeder Zeit möglich ist.

VR und Zombie – einfach eine geniale Kombination die sich wirklich super spielen lässt und schon jetzt in der Alpha Phase durch die Spielmechanik und die Genauigkeit der Waffenmotorik auf jeden Fall überzeugen kann. Nicht unbedingt das richtige Spiel für schwache Nerven, aber trotzdem nicht so grausig, dass es unspielbar wird.

Allerdings hat HTC Vive auch einen kleinen Nachteil, insbesondere was den Heimgebrauch betrifft. Denn das Headset vermisst nicht nur über einen Gyrosensor, einen Beschleunigungssensor und einen Laser-Positionssensor die Rotation des Kopfes aufs Genaueste, sondern kann eben auch mit Hilfe von ein Paar SteamVR-Basisstationen die physische Position (auf einer Fläche von bis zu 4,5 x 4,5 Meter) erfassen. Die Dinger brauchen Platz, müssen kalibriert werden und der Raum genauestens vermessen werden. Das kann durchaus schon mal Zeit vor dem Spielbeginn beanspruchen. Dafür ist das Spielerlebnis eben nochmal einen Schritt weiter als nur auf die Kopfbewegung fixiert.